Eric Maihöfer EM-Fünfter

Die Uhren im Kadriorg-Stadion von Tallinn zeigten auf 10.30 Uhr (MEZ 9.30 Uhr), als bei den U23-Europameisterschaften in Estland die 29 Kugelstoßer aus 18 Nationen in zwei Gruppen mit ihrem Qualifikationswettkampf begannen. Um in den Vorkampf am Abend zu kommen, waren 19,00 Meter gefordert. Am Wetter kann es nicht gelegen haben, dass nur drei Athleten diese Weite übertrafen; denn um diese Zeit herrschten im Stadion bereits 25 Grad.

Generell kam fast kein Stoßer an seine persönliche Bestleistung heran. Der Gmünder Eric Maihöfer erzielte immerhin schon im ersten Durchgang ansehnliche 18,61 Meter. Bei den beiden weiteren Versuchen konnte er sich nicht im Ring halten. Wie im Livestream zu sehen war, traf besonders der dritte Stoß genau auf die 19-m-Linie.

Nach drei Durchgängen wurde Bilanz gezogen: Bester war der belorussische Favorit Dzmitry Karpuk (BL 20,57 m) mit 19,28 m vor dem Griechen Odysseas Mouzenidis mit 19,20 m und dem Türken Alperen Karahan mit 19,05 m. Auf Platz 4 dann schon der deutsche Meister Valentin Moll (LC Rehlingen) mit 18,98 m. Vizemeister Eric Maihöfer landete mit seinen 18,61 m an siebter Stelle. Und damit noch vor dem anderen Weißrussen Aleh Tamashevich, der mit 18,59 m recht weit von seiner Bestleistung (20,47 m) entfernt war. Die besten Zwölf durften dann am Abend zum Vorkampf antreten.

Hier entwickelte sich dann ein ungemein spannender Wettkampf, den Eric Maihöfer mit 18,29 m begann und sich anschließend auf 18,61 m steigerte. Das bedeutete zunächst den sechsten Platz und den Einzug in den Endkampf. Valentin Moll, sein DM-Bezwinger von Koblenz, brachte lediglich 18,17 m zustande und verpasste als Neunter knapp das Finale.

Die Medaillen machten die Favoriten dort unter sich aus: Der als Bester im Ranking angereiste Karpuk holte sich mit 20,35 m Gold vor Karahan mit 19,75 m und Mouzenidis mit 19,71 m. Eric Maihöfer verbesserte sich von Stoß zu Stoß und hatte – die Fachleute trauten ihren Augen nicht – keinen einzigen Fehlversuch! Der vierte Durchgang brachte für den Drehstoßtechniker 18,96 m, so dass die österreichischen Moderatoren des Eurovision-Livestreams ihn schon in Medaillennähe sahen.

Schließlich kam der 20-Jährige im fünften Versuch auf 19,05 m und im finalen Durchgang sogar auf exzellente 19,27 Meter, nur zwei Zentimeter hinter dem Vierten, Tamashevich. Auf die Plätze 6 bis 8 verwies der Gmünder den Italiener Ferrara (18,97 m), den Finnen Korkeasalo (18,93 m) und den Polen Gozdziewicz (18,32 m). Mit Platz 5 in der europäischen U23-Elite konnte das Mitglied des TV Bargau hoch zufrieden sein.

 

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