DM-Bronze für Lisa Maihöfer

Bei den 67. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig holte sich unser für den LC Rehlingen startendes Vereinsmitglied Lisa Maihöfer sensationell über 60 m Hürden die Bronzemedaille und darüber hinaus Platz 6 im Weitsprung.
Die verletzungsbedingte Abwesenheit von Cindy Roleder und Pamela Dutkiewicz nutzten die jüngeren Hürdensprinterinnen, um sich in den Vordergrund zu schieben. Bei Lisa Maihöfer deutete sich bei den Zubringerwerten im Training bereits an, dass sie immer besser in Schwung kommt. Sie lernt auch immer mehr, sich auf sich selbst zu fokussieren.
Das zeigte sich in ihren Reaktionszeiten am Start, der eigentlich noch nie ihre Stärke war. In ihrem Halbfinale über 60 m Hürden waren ihre 0,123 Sekunden besser als bei allen Konkurrentinnen. Ihren Vorsprung am Start konnte sie bis ins Ziel halten und gewann den Lauf in fabelhaften 8,25 Sekunden, 14 Hundertstel unter ihrer seitherigen persönlichen Bestleistung! Insgesamt war das die zweitschnellste Zeit aller vier Halbfinalläufe. Und plötzlich war die 22-Jährige damit eine Medaillenkandidatin geworden!
Im Finale war Lisa Maihöfers Reaktionszeit von 0,129 Sekunden dann die zweitschnellste aller Teilnehmerinnen. Nach flüssigem Lauf war sie im Ziel mit 8,24 Sekunden nochmals um eine Hundertstel schneller und sicherte sich völlig überraschend die Bronzemedaille. Mit 8,15 Sekunden war eine andere Siebenkämpferin, Caroline Klein (TSV Bayer 04 Leverkusen), Sechste der U23-EM von 2017, ganz vorne vor der Hallen-WM-Teilnehmerin Ricarda Lobe (MTG Mannheim) in 8,19 Sekunden.
Nach diesem Paukenschlag war für Lisa Maihöfer tags darauf die Teilnahme am Weitsprung-Wettbewerb lediglich noch eine Zugabe. Mit einer Saisonbestleistung von 6,11 Metern am Ende der fünfzehn Teilnehmerinnen in der Meldeliste notiert, schien die Aussicht auf eine Endkampf-Teilnahme minimal. Zwar traf sie bei den meisten Versuchen das Brett nicht optimal. Aber schon im ersten Durchgang schob sie sich mit 6,10 m auf den siebten Platz, den sie bis zum Ende des Vorkampfes halten konnte.
Beim vierten Versuch landete sie bei 6,06 m. Im letzten Sprung flog die bisherige Mehrkämpferin sogar noch auf 6,17 Meter hinaus und schob sich damit auf einen kaum vorhersehbaren sechsten Rang. Mit dieser Leistung in ihrem letzten Hallen-Wettkampf, der natürlich von Weltmeisterin Malaika Mihambo dominiert wurde, durfte sie mehr als zufrieden sein.
Jetzt steht für die Gmünderin zunächst eine kleine Wettkampfpause an. Am 19. März geht es dann für die Sportstudentin ins Trainingslager nach Südafrika. In Stellenbosch wird sie sich mit ihrem Heimtrainer Uli Knapp, der zugleich Weitsprung-Bundestrainer ist, auf die Freiluftsaison vorbereiten.

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