Mit Bestzeit Platz 6 im DM-Finale

Mit einem nie erwarteten sechsten Platz im Endlauf über 400 m Hürden feierte unser Mitglied Leonie Riek bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig einen grandiosen Erfolg! Mit ihrer persönlichen Bestzeit aus dem Vorjahr lag sie an 14. Stelle der Meldeliste, schien somit keine Chance auf das Finale zu haben. Aber schon mit ihrer Steigerung auf 60,01 Sekunden bei den LG-Vereinsmeisterschaften vor einer Woche hatte sie sich auf Platz 9 der Konkurrenz vorgearbeitet.

In Braunschweig herrschten nun ganz besondere Bedingungen. So musste vor Betreten des Eintracht-Stadions ein Fieber-Test absolviert werden. Zuschauer waren nicht zugelassen. Die Trainer durften sich nur in einem genau bezeichneten Areal aufhalten. „Und nach einem Lauf musste nach spätestens 75 Minuten das Stadion verlassen werden, so dass an ein normales Auslaufen gar nicht zu denken war“, so Lutz Dombrowski.

Im Halbfinale (= Vorlauf) wurde Leonie Bahn 6 zugelost. Bis zur 7. Hürde konnte sie ihren 15-er Rhythmus beibehalten. Als sie dann auf 16 Schritte umstellte, kam sie etwas aus dem Gleichgewicht, so dass sie ein wenig an Fahrt verlor. Dennoch konnte sie mit genau 60,00 Sekunden ihren Hausrekord um eine Hundertstelsekunde verbessern und zog auf Platz 3 direkt ins Finale ein. Damit hatte sich die sechs Stunden lange Anfahrt schon mal gelohnt.

Tags darauf hätte man das Hotel eigentlich schon um 10 Uhr verlassen sollen, um dann stundenlang bei brütender Hitze auf den Start am Nachmittag draußen warten zu müssen. Dank des Entgegenkommens des Services durfte man dann doch noch bis 13 Uhr bleiben.

Diesmal war Leonie auf Bahn 7 gesetzt. Unmittelbar hinter ihr auf Bahn 6 wurde sie, wie im ZDF zu sehen war, von der späteren Siegerin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen) bereits an der ersten Hürde eingeholt. Leonie ließ sich davon nicht beeinflussen, sondern fokussierte sich ganz auf ihr eigenes Rennen. Mit großem Kampfgeist gelang es ihr, mit großartigen 59,76 Sekunden zum ersten Mal die Minutengrenze zu unterbieten und einen glänzenden sechsten Platz zu belegen.

Die Freude bei ihr und ihrem Coach Dombrowski war riesig: „Schließlich war es eine äußerst holperige Vorbereitung auf die DM, angefangen damit, dass die Kader-Athletinnen im Wesentlichen durchtrainieren durften und wir uns im Wald austoben mussten… Aber Lilly hat den notwendigen Ehrgeiz und trotz vieler Prüfungen in ihrer Physiotherapie-Ausbildung es geschafft, im richtigen Moment in Form zu kommen.“

Leonie war im Übrigen die einzige Athletin der LG Staufen, die die DM-Starberechtigung erhalten hatte. Die frühere TVB-Athletin Lea Riedel (VfL Sindelfingen) belegte im Kugelstoßen mit 15,18 Metern Platz 7.

 

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